Die Magie des Moments – Wie schnell Fotos heutzutage wirken (müssen)
Die Magie des Moments - Wie schnell Fotos heutzutage wirken (müssen)
Wir Menschen haben über die Jahrhunderte gelernt, unsere begrenzten Energiereserven sinnvoll einzuteilen. Demzufolge ist es nur logisch, dass wir bei der Betrachtung einer Bild-Text Komposition zunächst diejenige Komponente bevorzugt wahrnehmen, die unser Gehirn deutlich weniger Energie kostet: Die Bildebene.

Da wir uns in unserem Blog vor allem auf die Fotografie fokussieren, werden wir im folgenden bevorzugt von dieser sprechen, jedoch gelten die folgenden Grundsätze auch für andere Bildkompositionen wie Illustrationen, Zeichnungen, Grafiken und dergleichen.
Etwa 0,1 Sekunden reichen aus, um uns einen ersten, groben Eindruck von einem Foto machen zu können. Wir verarbeiten es regelrecht im Vorbeigehen, da wir es, anders als Text, nicht entschlüsseln müssen. Es spricht ohne Umwege die visuellen Zentren unseres Gehirns an und dieser direkte Weg spart uns wiederum Energie. Darüber hinaus speichern wir Fotos deutlich länger als Texte, etwa zwei Sekunden Betrachtungszeit reichen schon aus, um ein Foto später eindeutig wiederzuerkennen. Wir sprechen hier von der sogenannten Bilddominanz.
Die durchschnittliche Verweildauer auf einer Imageanzeige beträgt etwa 1,7-2 Sekunden, in dieser Zeit beschäftigen wir uns zu 76% mit der Bildkomponente, sie entscheidet demnach maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg einer Kampagne. Dadurch wird wieder einmal deutlich, wie wichtig die prägnante Botschaft innerhalb einer Fotografie ist. Wir müssen es schaffen, innerhalb dieser kurzen Zeit ein Gefühl beim Rezipienten hervorzurufen um dementsprechend die von uns gewünschte Aktivität von seiner Seite aus folgen zu lassen. Dies schaffen wir vor allem dadurch, dass wir in der Fotografie selbst Gefühle abbilden. Auf diesem Wege machen wir es dem Betrachter einfach, unsere Botschaft zu verstehen. Stichwort Energiereserven.

Darüber hinaus profitieren wir im Rahmen der Bilddominanz von einem weiteren Phänomen, denn die Bildkomponente regt zusätzlich die Phantasie des Betrachters an. Wir bekommen sozusagen zusätzliche Kapazitäten von ihm eingeräumt und somit verlängert sich die Zeit, in der er sich an unsere Anzeige erinnert. Eine gute Faustregel lautet: 90% zeigen, 10% Raum für die individuelle Phantasie des Betrachters lassen.
Machen Sie gerne einmal den Selbstversuch und erinnern Sie sich an die letzte Werbeanzeige, die Ihnen im Kopf geblieben ist. Sie werden merken, dass bei dieser sicherlich einige der hier erwähnten Grundsätze gegeben sind.
Bild vor Text, ein einfacher Grundsatz, den Sie sich bei Ihrer nächsten Kampagne zu nutzen machen sollten…
Textquelle ua.: https://dietergeorgherbst.de/blog/2013/02/07/bildeigenschaften-wir-schauen-lieberals-wir-lesen/

Comments are closed.