Heute Alltag, früher Sensation – Die Geschichte der Fotografie
Heute Alltag, früher Sensation - Die Geschichte der Fotografie
Hier ein spontanes Selfie, dort ein schnelles Foto der Kinder… Unsere Smartphone-Speicher platzen aufgrund der Flut, der von uns geschossenen und gespeicherten Bildern tagtäglich aus allen Nähten. Sicherlich musste jeder von uns schon einmal radikal digital aufräumen, um Platz für neue Schnappschüsse zu schaffen. Doch wie viele Fotos denken Sie, haben wir Deutschen im Schnitt auf unseren Smartphones gespeichert?
Laut einer Studie des tschechischen Sicherheits-Software Herstellers Avast aus dem Jahre 2019 befinden sich durchschnittlich satte 1070 Bilder auf unseren mobilen Endgeräten. Eine immense Zahl, die sich nach anderthalb Jahren Pandemie und damit einhergehender, zunehmender Fixierung auf unsere Smartphones sicherlich nochmals deutlich erhöht hat.
Doch hätten Sie gedacht, dass wir vor etwa 200 Jahren fast ein komplettes Jahr alleine dafür gebraucht hätten, um diese 1070 Fotos aufzunehmen? Das Jahr 1826 markierte die Geburtsstunde der Fotografie und von Schnappschüssen konnte damals wahrlich noch keine Rede sein. Satte acht Stunden dauerte die Entstehung der ersten nachweislich aufgenommenen Fotografie „Blick aus dem Arbeitszimmer von Le gras“ des französischen Fotografie-Pioniers Joseph Nicéphore Niépce.

Niépce gelang es als erstem, ein Foto mit Hilfe einer Camera Obscura nicht nur aufzunehmen, sondern auch auf einer mit Asphalt beschichteten Zinnplatte für die Nachwelt festzuhalten und so ist diese, sogenannte Heliographie bis heute vollständig erhalten.
Die Geschichte dieser von Niépce verwendeten Camera Obscura, also dunklen Kammer, geht sogar noch deutlich weiter zurück. Grob gesprochen handelt es sich bei dieser Gerätschaft um einen lichtdichten Kasten mit Loch auf der Vorderseite, welcher ein spiegelverkehrtes Abbild des Motivs vor der Kamera auf der Rückseite abbildet. Der arabische Naturforscher Ibn al Haitham entwickelte diese Lochkamera um das Jahr 980 und belegte mit ihr, dass jeder vom Licht beschienene Gegenstand Strahlen reflektiert, welche von eben dieser Camera Obscura aufgenommen werden können. Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus erkannte Aristoteles dieses Prinzip und verfasste erste Aufzeichnungen, die später als Grundlage dieser Forschungen dienten. Leonardo Da Vinci
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